„Eine Biografie sollte die Einzigartigkeit eines Menschen deutlich machen“.



Aktuell


Schreiben kann befreien – die Memoiren von Antonio Graf Bolza

Auch im Jahr 2023 durfte ich wieder die unterschiedlichsten Menschen treffen und sie und ihre Lebensläufe kennenlernen, um als Ghostwriterin und Schreibcoach gemeinsam mit ihnen daraus eine spannende und interessante Geschichte zu formen.

Ein ganz besonderes Projekt fand 2023 seinen Abschluss: die Memoiren von Antonio Graf Bolza, Erfinder und Gründer des überirdisch schönen und einzigartigen Ferienresorts » Reschio Estate in Umbrien.
Graf Bolza, Jahrgang 1944, trug sich seit über 20 Jahren mit der Idee, seinen Werdegang vom bettelarmen österreichisch-ungarischen Flüchtlingskind zum erfolgreichen Selfmade-Unternehmer für die Familie als Buch zu dokumentieren. Über 20 Jahre lang hat er seine Erinnerungen selbst niedergeschrieben – auf fast 1000 Seiten. Gemeinsam haben wir den Stoff gestrafft, gefasst und strukturiert, damit daraus eine spannende und flüssig zu lesende Geschichte werden konnte. Im Juli 2023 ist sie reich illustriert und aufwendig gedruckt als Privatedition unter dem Titel „A Hand of Cards“ auf Englisch erscheinen.


In seinem berührenden Vorwort beschreibt Graf Bolza unser Kennenlernen und unsere wunderbaren Zusammenarbeit – hier leicht gekürzt und aus dem Englischen übertragen:

"Im Jahr 2000 bekam ich meinen allerersten Laptop geschenkt. Das hat mich veranlasst, meine Geschichte aufzuschreiben. Ich begann ohne Konzept, ohne Struktur für das Buch, schrieb Seite um Seite, bediente meine Tastatur mit zwei Fingern und blieb oft stecken, weil ich nicht wusste, wie ich den Computer bedienen sollte. Ich arbeitete ohne Zeitvorgabe und nach Lust und Laune. Wenn ich Lust hatte, setzte ich mich hin und hackte los, machte da weiter, wo ich aufgehört hatte, und lebte mein eigenes Leben in mikroskopischen Details nach. Oft war ich kurz davor, aufzugeben, wenn das Thema emotional zu schwer wurde oder wenn ich Angst hatte, dass es beleidigend sein könnte, alles laut auszusprechen.

Während der Corona-Pandemie, als ich zu Hause festsaß, beendete ich schließlich meine Geschichte und las zum ersten Mal, was ich in den letzten zwei Jahrzehnten geschrieben hatte. Ich entdeckte, dass es etwas gab, in das es sich zu investieren lohnte. Ich erkannte einen roten Faden, der sich durch die Geschichte zog. Aber er war mit viel zu vielen Abweichungen behaftet, mit einer Unzahl von Details, Erklärungen und Rechtfertigungen, manche unwichtig, manche langweilig, manche beleidigend.

Ich öffnete Google und suchte nach 'Lektoren' in Deutschland, nachdem ich den größten Teil des Textes in dieser Sprache mit meinem besten Wortschatz geschrieben hatte. Ich beschränkte meine Suche auf München und auf Lektorinnen, weil ich instinktiv dachte, dass eine Frau meine Geschichte mit mehr Feingefühl und Gefühl verfolgen würden. Schließlich fand ich eine Ghostwriterin und Lektorin, die auf Autobiografien spezialisiert war, und griff zum Hörer. In knapp dreißig Minuten habe ich ihr mein Leben geschildert. Sie hat mich nicht unterbrochen. Schließlich erklärte sie sich bereit, mein gesamtes Material zu lesen, und zwar unbearbeitet. So begann meine intensive Zusammenarbeit mit Sibylle Auer aus München.

Nägelkauend wartete ich auf ihre Antwort, eine Woche später rief sie mich zurück. „Ihr Leben ist außergewöhnlich, und Sie haben es wunderbar aufgeschrieben“, erklärte sie mir. „Aber sind Sie bereit, zu kürzen und zu kürzen, wieder und wieder und wieder?“ Das Kürzen der eigenen Arbeit ist ein langwieriger und sehr emotionaler Prozess. Ich habe Sibylle Auer auf der Stelle engagiert.

Am Ende haben wir etwa 18 Monate gebraucht, um meinen Text nach und nach zu straffen und zu bearbeiten, immer und immer wieder. Gleichzeitig bauten wir Brücken für die gestrichenen Abschnitte, ordneten den Zeitrahmen, eliminierten Wiederholungen, prüften Fakten und folgten meinem Gedankengang. Es brauchte unzählige Redaktionssitzungen per Videokonferenz und eine Flut von E-Mails und Anhängen in einem virtuellen Kreuzfeuer, bis das Manuskript schließlich rund war.

Diese außergewöhnliche Erfahrung hat mich nur darin bestärkt, die heute noch bestehenden Hürden zu meistern, und sie hat mich, wie ich glaube, befreit und in die Lage versetzt, mit aufrichtiger Dankbarkeit zu genießen, was dieses zerbrechliche Leben mir so reichlich zurückgegeben hat."


Danke, lieber Graf Bolza, für die intensive und vertrauensvolle Zusammenarbeit!



1000 Jahre Freud und Leid: Warum der chinesische Künstler Ai Weiwei seine Lebensgeschichte aufgeschrieben hat

Im Sommer 2022 habe ich mir „1000 Jahre Freud und Leid“, die 2021 erschienene Autobiografie des chinesischen Künstlers und Regimekritikers Ai Weiwei, zu Gemüte geführt. Ai Weiwei beschreibt darin nicht nur seine eigene, sondern auch die Geschichte seines Vaters Ai Qing, eines angesehenen Dichters, der viele Jahre in der Verbannung in chinesischen Arbeits- und Umerziehungslagern verbringen musste.

Die Entscheidung, ein Buch über sein eigenes Leben zu schreiben, traf Ai Weiwei im Jahr 2011 während einer mehrmonatigen Haft in einem Pekinger Gefängnis. Beim Lesen dieser Memoiren wurde mir klar: Ai Weiweis Beweggründe sind genau die gleichen Gründe, aus denen Kundinnen und Kunden mich als Ghostwriterin beauftragen, ihre Lebensgeschichte zu verfassen. Ai Weiwei hat seine Autobiografie nämlich in erster Linie für seinen Sohn Ai Lao geschrieben, der zum Zeitpunkt der Inhaftierung seines Vaters zwei Jahre alt war. Damit hinterlässt er ihm etwas, das mit Geld nicht aufzuwiegen ist - das Wissen um die eigenen Wurzeln und um die eigene Identität.

Ai Weiwei selbst beschreibt seine Motivation auf Seite 360 so: „Während der langen Wochen in geheimer Haft fürchtete ich nicht, meinen Sohn nie mehr wieder zu sehen, sondern ihm keine Gelegenheit geben zu können, mich richtig kennen zu lernen. Und so kam mir die Idee, im Fall meiner Freilassung die Kluft zwischen uns zu überbrücken, indem ich niederschrieb, was ich von meinem Vater wusste, und meinem Sohn ehrlich zu erzählen, wer ich bin, was das Leben für mich bedeutet, warum die Freiheit so wertvoll ist und warum ein autoritäres Regime die Kunst fürchtet.“

Sehr mutig. Und sehr kostbar.



Die Gretchenfrage: Was kostet ein Buch vom Profi?

Die Corona-Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 sowie die weltpolitischen Verwerfungen im Jahr 2022 scheinen viele Menschen zum Nachdenken über sich, ihre Familie und ihre Herkunft gebracht zu haben. Die Biografiemanufaktur Sibylle Auer verzeichnet jedenfalls in diesen Zeiten des Umbruchs keinen Rückgang, sondern eher einen Anstieg von Anfragen und Aufträgen von Privatkunden, die für sich oder für ihre Familie und das Umfeld eine Biografie von einem Profi schreiben lassen möchten.

Der Klassiker bei einem Erstkontakt ist, nach anfänglichem netten telefonischen „Beschnuppern“, irgendwann die Gretchenfrage: „Was kostet es, wenn Sie als Ghostwriterin ein Buch für mich schreiben?“

Wer im Internet recherchiert, wird die unterschiedlichsten, zum Teil auch abenteuerlichen Preisaussagen über Ghostwriting finden, doch meist keine befriedigende Antwort. Denn die kann es nicht geben.

Was antwortet ein Architekt, den ein potentieller Bauherr fragt: „Was kostet es, wenn Sie ein Haus für mich bauen?“ Auch der Architekt wird keine simple Antwort geben. Bevor er eine Aussage über die Kosten trifft, muss er die wichtigsten Eckdaten und Details des Bauvorhabens kennen. Und da er Erfahrung hat, weiß er, dass vieles erst im Laufe der Zusammenarbeit deutlich wird und sich Vorstellungen und Wünsche auch ändern können. Soll das Bad groß oder klein werden? Die Fenster bodentief oder eher klein? Der Stil klassisch oder modern? Passen die Wünsche zum Budget? Er wird deshalb vorsichtig kalkulieren, im Interesse des Kunden und im eigenen.

Genauso gehe auch ich vor. Aber im Gegensatz zum Architekten kann ich in der Regel zumindest eine Hausnummer nennen, denn die Kosten für das Schreiben eines Buchmanuskripts sind in hohem Maße abhängig davon, wie viel Sie schreiben lassen möchten, und was genau Sie sich vorstellen. Bis ein Buchmanuskript fertig ist, dauert es inklusive aller Korrekturschleifen mindestens neun Monate, meist auch länger. Und das Honorar, das für diese Zeit anfällt, liegt je nach Umfang und Aufgabenstellung irgendwo zwischen Kleinwagen und Oberklasse-Limousine.

Neuwagen und Biografie-Manuskript bewegen sich also in ähnlichen Preiskategorien. Es gibt aber einen wichtigen Unterschied: Der Wert eines Autos ist in der Regel nach 10-15 Jahren gegen Null gesunken, am Ende muss der Besitzer es für einen lächerlichen Betrag in Zahlung geben und ein neues kaufen. Ein vom Profi konzipiertes und geschriebenes Buch dagegen hält bei guter Pflege ewig. Es ist also eigentlich sogar unbezahlbar.



88 Jahre Leben und deutsche Geschichte

„Liebe Frau Auer, welch ein Glück, dass wir Sie gefunden haben! Dank Ihrer feinen und hochprofessionellen Art ist ein wunderbarer Blick in 88 Jahre Leben und deutsche Geschichte gelungen.“ Diese Zeilen schrieben mir Gisela und Günter Rahm, deren Doppel-Autobiografie wir in den Jahren gemeinsam erarbeitet und als Buch gefasst haben. Zu Weihnachten 2021 lag es gedruckt vor. Es ist die Geschichte eines Paares, das seit über 60 Jahren zusammen glücklich ist, die Kriegs- und Nachkriegszeit in der DDR erlebt, dort große Erfolge als aktive Sportler errungen und schließlich trotzdem beschlossen hat, gemeinsam kurz vor dem Mauerbau in den Westen zu fliehen und dort noch einmal ganz von vorn anzufangen … Auftraggeber waren übrigens nicht die Eheleute selbst, sondern die beiden Töchter und Schwiegersöhne. Also eine echte „Familienangelegenheit“.



„Kein Leben ist banal“: Interview mit Sibylle Auer auf BR 2

März 2021: Mitten im Corona-Lockdown erreichte mich ein netter Anruf der BR-2-Redaktion. Ob ich mir vorstellen könnte, an einem Live-Gespräch mit dem Moderator Christoph Peerenboom und dem Schriftsteller Hans Pleschinski zum Thema Biografien teilzunehmen, das in der Sendung „Tagesgespräch“ und auf ARD Alpha ausgestrahlt würde?

Natürlich war ich einverstanden, es ging schließlich um „mein“ Thema, das mich täglich beschäftigt und für das ich brenne. Das Interview fand per Telefon statt, persönliche Treffen im Sender waren während des Lockdowns nicht möglich. Es entstand ein hoch interessanter und lebhafter Austausch zu den Fragen, die all meine Kunden bewegen und sie dazu bringen, mich als Biografin und Ghostwriterin zu engagieren: Was macht unser Leben aus, was hinterlassen wir, welche Botschaft möchten wir unseren Kindern und Enkeln mitgeben? Und vor allem: Wie wird daraus eine gute Geschichte?

Hier können Sie das Gespräch ansehen und anhören: » www.br.de



Familiengeschichten in Zeiten von Corona

2020 wird als Zäsur in die jüngere Geschichte eingehen: Ein unsichtbares und dennoch für die Menschheit elementar bedrohliches Virus legt wochen- und monatelang weltweit das Sozial- und Wirtschaftsleben lahm.

Wer beschäftigt sich in solchen Zeiten schon mit der eigenen Familien- oder Unternehmensgeschichte? Es gibt schließlich Wichtigeres, als von einem Profi ein Buch schreiben zu lassen. Oder?

Nein. Gerade in Umbruchzeiten besinnen sich viele Menschen auf ihre Wurzeln und auf das, was ihnen wirklich wichtig ist. Sie beginnen, Prioritäten zu setzen. Die Dokumentation des eigenen Lebens oder des Lebens eines nahen Verwandten, der eigenen Familiengeschichte oder der Unternehmensgeschichte scheint dabei einen besonders hohen Stellenwert einzunehmen. Die Nachfrage nach dem Angebot der Biografiemanufaktur, die bereits vorher hoch war, ist seit Beginn der Corona-Krise jedenfalls nochmals angestiegen. Es freut mich persönlich besonders, denn es bestätigt meine Überzeugung: Nichts ist wichtiger und nachhaltiger als das Wissen um die eigenen Wurzeln. Es gibt Gewissheit und hilft, Herausforderungen zu meistern. Auch und gerade in Zeiten von Corona.



Her mit den Tagebüchern von Eltern und Großeltern!

„Wohin damit?“, fragen sich viele Menschen, wenn sie im Nachlass ihrer Eltern, Großeltern, Tanten oder Onkel alte Tagebücher finden. Häufig sind wir heute nicht einmal mehr in der Lage, die Handschrift – zum Beispiel Sütterlin - zu lesen, in der sie verfasst wurden. Zu schade zum Wegwerfen, schließlich handelt es sich um sehr persönliche Erinnerungen. Aber wer interessiert sich schon dafür?

Mehr Menschen, als man glaubt. Das Deutsche Tagebucharchiv www.tagebucharchiv.de in Emmendingen sammelt, dokumentiert und bewahrt seit 1998 historisch wertvolle Tagebücher deutscher Sprache und wertet sie aus. Der Bestand des Archivs umfasst inzwischen über 22.000 Dokumente von über 4.500 Autoren. Es erfüllt damit die wichtige Aufgabe, jüngere Zeitgeschichte nicht nur im Großen, sondern im Kleinen, Persönlichen, Familiären zu bewahren und zugänglich zu machen. Denn, so das Deutsche Tagebucharchiv auf seiner Webseite:

„Autobiographische Zeugnisse sind wichtige Quellen für die Geschichts- und Kulturforschung, vor allem für die Erforschung der Alltags- und Mentalitätsgeschichte.“



Der Gipfel: Buchpräsentation auf Deutschlands höchstem Berg

„Gewinn ist nur ein Nebenprodukt“ ist der Titel des Buches, das ich als Ghostwriterin für den fränkischen Unternehmer Gerold Wolfarth geschrieben habe.

Der Piper Verlag hat das Buch nach der Fertigstellung des Manuskripts ins Programm genommen. Seit Juni 2019 ist es im Buchhandel erhältlich, auch in englischer Sprache und als Hörbuch.



Für die Präsentation seines Buches am 23. Mai 2019 hat sich Gerold Wolfarth für einen besonderen Ort entschieden: den tief verschneiten Gipfel der Zugspitze (2962 Meter ü.M.). Höher geht es in Deutschland nicht, zumindest nicht, wenn man noch festen Boden unter den Füßen haben möchte.

Das Buch erzählt die Geschichte eines Selfmade-Unternehmers, der deswegen erfolgreich ist, weil er durch planvolles Selbstmanagement seine von ihm selbst gegründete Firma mit Respekt und Liebe leitet und gleichzeitig ein glückliches Privatleben führt.

Gerold Wolfarth kommt aus einem 300-Seelen-Dorf, musste schon als Elfjähriger den elterlichen Bauernhof managen, weil sein Vater schwer erkrankte, und hat sich seinen Erfolg als Unternehmer ohne Studium selbst erarbeitet. „Gewinn ist nur ein Nebenprodukt“ ist sein erstes Buch.

„Du hast auf eine einmalige Art und Weise meine Gedanken und Gefühle zu Papier gebracht“, schrieb mir Gerold Wolfarth zum Abschluss des Buchprojekts.

Damit hat er mein Ziel bei jedem Buch, das ich als Ghostwriterin für andere Menschen schreiben darf, mit einem Satz auf den Punkt gebracht.

Mehr zum Buch inklusive Lese- und Hörprobe gibt es hier: » geroldwolfarth.piper.de

Und mehr zum Autor gibt es auf seiner Webseite: » www.gerold-wolfarth.eu

Der Autor und seine Ghostwriterin: Gerold Wolfarth und Sibylle Auer auf Deutschlands höchstem Berg, 23.5.2019
Das Gipfelkreuz der Zugspitze am Tag der Buchpräsentation am 23.5.2019




Werkstattbericht 2018

Mit höchst unterschiedlichen Buchprojekten und -themen hat sich die Biografiemanufaktur Sibylle Auer im Jahr 2018 beschäftigt. Zu meinen Auftraggebern zählten ein erfolgreicher mittelständischer Unternehmer aus dem Bausektor, ein renommierter deutscher Architekt, ein Fabrikant von Luxusmode und ein gefragtes Fotomodell mit bewegendem persönlichem Schicksal. Für sie alle habe ich Ideen gesammelt, Buchkonzepte entwickelt, Geschichten rekonstruiert, Manuskripte geschrieben und Bilder ausgewählt, ich habe bei der Veröffentlichung beraten, Layouts geprüft und den Druck koordiniert. „Nun halte ich einen Schatz in Händen“, schrieb mir einer von ihnen, nachdem ich ihm die Schlussfassung seines Buchmanuskripts zugeschickt hatte.



Neo History: Zeitgeschichte nach dem 2. Weltkrieg boomt

„Neo History“ boomt, nicht nur in den Bücherregalen, sondern auch im TV. Der Begriff „Neo History“ steht für die jüngste Zeitgeschichte seit dem Ende des 2. Weltkriegs. Erfolgreiche Serien wie „Ku‘damm 1956“ über den Aufbruch in den Fünfzigerjahren, der Zweiteiler „Die Wirtschaftswunderfrau“ über die Verlegerin Aenne Burda oder „Weißensee“ über das Ende der DDR und den Mauerfall 1989 arbeiten die deutsche Geschichte nach dem Ende des 2. Weltkriegs auf. Auch in privaten Biografien geht es zunehmend um die Erlebnisse der Nachkriegsgeneration, um den Wiederaufbau nach dem Krieg und um die Zeit des deutschen Wirtschaftswunders. Ein schier unerschöpfliches Reservoir an Geschichte und Geschichten, ein Schatz für Familien und Unternehmen, den es zu heben und zu bewahren gilt. Eine professionell geschriebene private Biografie oder eine lebendige und spannende Firmengeschichte stellen dafür die ideale Form dar.



Vortrag von Sibylle Auer: „Sprechende Porträts. Die Bedeutung privater Memoiren und Familiengeschichten im 21. Jahrhundert“

Wir hinterlassen heute fast nur noch digitale Spuren, kaum jemand schreibt mehr Tagebuch oder persönliche Briefe. Auch die Tradition der mündlichen Überlieferung durch ältere Familienmitglieder stirbt aus, aus Zeitmangel oder aufgrund zu großer räumlicher Distanz. Die Folge: Uns droht der Verlust der eigenen Geschichte. Doch dagegen kann man etwas tun.

Gerne referiere ich vor Ihrem Club, Ihren anspruchsvollen Kunden, den Mitarbeitern Ihres Unternehmens oder Ihrem Bekanntenkreis über das Thema Biografien und Autobiografien. Unter dem Titel „Sprechende Porträts“ beleuchte ich aus der Sicht der Historikerin, Ghostwriterin und Lektorin die Bedeutung privater Memoiren und Familiengeschichten in der heutigen Zeit und zeige Wege auf, wie auch Privatleute ihre Geschichte modern und professionell schreiben und gestalten lassen können.

Der Vortrag ist geeignet für Serviceclubs (z. B. Rotary, Lions, ZONTA, Soroptimist), für Verbände, Anwaltskanzleien, Bankhäuser, Versicherungsagenturen, Familienstiftungen, das Kulturmanagement von Seniorenresidenzen und private Fortbildungskreise. Gerne passe ich den Inhalt des Vortrags an Ihre spezifische Fragestellung an.



Ich stehe Vertretern der Medien (Print, TV, Hörfunk, Online) als Interviewpartnerin zur Verfügung und freue mich über Ihre Anfrage. Die renommierte » PR-Agentur CU führte im Mai 2017 ein » Interview mit mir, das ich auf Anfrage zum Abdruck zur Verfügung stelle.



Weihnachtsgeschenke 2017

Und wieder ist ein Buch der Biografiemanufaktur pünktlich zu Weihnachten fertig geworden: die bewegte Lebensgeschichte der 97-jährigen Margarethe S., die einem alten deutschen Adelsgeschlecht entstammt. Die Autorin bekommt seitdem täglich begeisterte Anrufe aus ihrer weitverzweigten Verwandtschaft und ihrem großen Freundeskreis, denn sie ist die Letzte von acht Geschwistern bzw. Halbgeschwistern, die die komplexe Familiengeschichte seit der Weimarer Republik noch konsistent und aus erster Hand erzählen kann. Entstanden ist ein opulentes Hardcover mit 172 Seiten, ca. 80 Abbildungen (überwiegend in Farbe), Karten und einem detaillierten Stammbaum. Ein Privatdruck in kleiner, aber feiner Auflage, konzipiert und geschrieben von Sibylle Auer und unter ihrer Regie professionell layoutet und gedruckt beim Marktführer BoD in Norderstedt bei Hamburg.

In Arbeit sind aktuell u. a. die privaten Lebenserinnerungen eines der wichtigsten deutschen Architekten der Nachkriegszeit (Fertigstellung Sommer 2018) sowie die Geschichte einer Hamburger Kaffeehändlerdynastie im 19. Jahrhundert, eine historische Quellenarbeit im Auftrag eines Nachfahren.



NEU: Der attraktive Informationsflyer der Biografiemanufaktur. Bitte schicken Sie mir eine Nachricht an » info@biografiemanufaktur.de, ich sende ihn Ihnen gerne zu.


Flyer als PDF


Gespräch mit Sibylle Auer, der Frau, die hinter der Biografie-Manufaktur steht.
Die Fragen stellte Claudia Uhr, CU PR, Pfaffenhofen b. München.



Wie kamen Sie auf die Idee, das Schreiben von Biografien für Privatleute anzubieten?
Lebensgeschichten gehörten schon immer zu meiner Lieblingslektüre. Und als Historikerin weiß ich ihre Bedeutung als Quellen zu schätzen. Ich habe mit großer Freude und Erfolg etliche Biografien im Auftrag von Verlagen geschrieben und fand irgendwann, dass die Lebensgeschichten von Privatleuten mindestens so spannend und interessant sind. Warum also nicht Zeitgeschichte auch im Privaten festhalten? So ging es los.

Was ist das Neue an Ihrer Idee?
Neu ist sie gar nicht, schon die alten Griechen kannten die Tätigkeit des Biografen. Das Neue oder Besondere bei mir ist, dass ich vom Büchermachen und vom Schreiben für Verlage komme und genau weiß, wie man aus einer Idee ein fertiges Buch macht. Dieses Know-how stelle ich auch privaten Auftraggebern zur Verfügung.

Was qualifiziert Sie dafür, als persönliche Biografin die Lebensgeschichten von Privatleuten zu schreiben?
Zum einen die Tatsache, dass ich Historikerin bin, mit Schwerpunkt Neuere und Neueste Geschichte. Und dann natürlich die Tatsache, dass ich seit mittlerweile über 30 Jahren als Lektorin Bücher mache und etliche Biografien im Auftrag von Verlagen selbst geschrieben habe.

Schreiben Sie für jeden Kunden, oder interessieren Sie besondere Geschichten und Charaktere?
Mich interessiert grundsätzlich jede Lebensgeschichte. Grenzen ziehe ich für mich, wenn das, wofür ein Mensch steht, nicht mit meinen persönlichen Überzeugungen übereinstimmt. Entscheidend ist für mich, dass ich mich gerne in die Persönlichkeit meines Kunden oder meiner Kundin hineinversetze, denn ich schreibe am Ende in seiner bzw. ihrer Sprache, wie eine Schauspielerin, die eine Rolle spielt. Deshalb muss mir die Rolle liegen.

Sie haben mehrere so genannte „Prominenten-Biografien“ verfasst. Was fasziniert Sie so an Lebensgeschichten „ganz normaler Menschen“?
Dass kein Leben wie das andere ist, und dass man aus jeder Lebensgeschichte für sich selbst etwas lernen kann. Mein Ehrgeiz ist dabei, die Lebensgeschichte eines Nicht-Prominenten so zu erzählen, dass sie sich genau so spannend liest wie die eines Prominenten.

Was ist der Unterschied zwischen „Prominenten-Biografien“ und denen von Privatpersonen?
Als Autorin unterscheide ich nicht zwischen den Lebensgeschichten von „Prominenten“ und „Nicht Prominenten“. Wirklich jede Lebensgeschichte ist spannend und einzigartig, selbst die scheinbar unbewegteste. Der Unterschied ist vor allem ein wirtschaftlicher: Ein Verlag erwartet sich von der Lebensgeschichte eines Prominenten Aufmerksamkeit und hohe Verkäufe. Bestimmte Aspekte seines Lebens sind deshalb zwangsläufig wichtiger als andere. Bei Biografien von Privatleuten fällt diese wirtschaftliche Komponente weg, die Bücher werden ja nicht im Handel vertrieben, sondern in der Familie und im Freundeskreis weitergegeben. Als Biografin kann ich deshalb in Privatbiografien auch scheinbar unwichtige oder sehr private Episoden erzählen, die bei einer Prominentenbiografie unter Umständen dem Rotstift zum Opfer fallen würden.

Warum hört man so selten davon, dass Privatleute ihre Lebensgeschichte aufschreiben lassen?
Weil diese Dienstleistung in Deutschland (noch) zu wenig bekannt ist. In Amerika gibt es das Berufsbild des „personal historian“ schon länger, und es ist viel verbreiteter. Doch auch hierzulande gibt es einen wachsenden Markt und damit ein wachsendes Angebot.

Was hat man ganz grundsätzlich davon, wenn man eine Biografie schreiben lässt?
Identifikation. Freude. Stolz. Erleichterung. Gelassenheit. Ein schönes Projekt, mit dem man sich beschäftigen kann. Und das Wissen, dass die eigenen Erfahrungen nicht verloren gehen werden.

Wie bringen Sie potentielle Kunden auf die Idee, dass es wichtig ist, ihre Biografie schreiben zu lassen?
Im Gespräch. Und durch die Weiterempfehlung zufriedener Kunden. Die Menschen müssen häufig erst einmal darauf gebracht werden, wie wichtig es für die nachfolgenden Generationen ist, Lebensgeschichten von Familienmitgliedern festzuhalten. Und dass man frühzeitig daran denken sollte, nicht erst dann, wenn es zu spät ist. Wie oft höre ich Sätze wie: „Meine verstorbene Großmutter/mein Großvater/meine Mutter/mein Vater hat mir so viel erzählt, ich bereue es, dass ich das nie aufgeschrieben habe. Heute erinnere ich mich nur noch an Bruchstücke, alles andere ist unwiederbringlich weg.“ Das muss nicht sein.

An wen wendet sich Ihr Angebot?
Ganz gezielt wende ich mich an das Umfeld, an die nächste Generation. Ich mache ihnen klar, wie wichtig es ist, dass sie die Menschen, die ihnen viel bedeuten - ihre Eltern, Großeltern, Tanten, Onkel, Paten, Firmengründer - dazu bringen, ihre Biografie schreiben zu lassen, bevor die Betreffenden es nicht mehr können ... Aber grundsätzlich wendet es sich an alle, die das Anliegen haben, die Geschichte ihrer Familie oder ihres Familienunternehmens zu bewahren und weiterzugeben.

Jugendliche verdrehen häufig die Augen, wenn die Oma oder der Großonkel „von früher“ erzählen. Warum sollten sie sich plötzlich für eine gedruckte Biografie interessieren?
Klar, bis zu einem gewissen Alter findet man die Lebensgeschichten von Älteren meistens ziemlich uncool. Ich kenne jedenfalls kaum Jugendliche, die gespannt an den Lippen des Großvaters oder der Großtante hängen, wenn die aus ihrem Leben erzählen. Aber irgendwann, wenn diese Jugendlichen erwachsen sind und vielleicht selber Kinder haben, ist das Interesse plötzlich da. Dann sind der Großvater und die Großtante aber im Normalfall nicht mehr da, und ihre Geschichten sind ebenfalls weg oder werden bestenfalls in Bruchstücken als Histörchen innerhalb der Familie weitergegeben. Ob sie dann überhaupt noch stimmen, ist sehr fraglich, meistens werden sie zurechtgebogen oder ausgeschmückt. Ein Graus für Historikerinnen wie mich. Wie beruhigend ist es da, wenn im Regal ihre Biografien stehen – von ihnen selbst erzählt, sorgfältig recherchiert, gut geschrieben, gut zu lesen, mit Bildern, schönem Cover und allem Drum und Dran. Das nehmen dann irgendwann auch die Enkel gern zur Hand. Und darum geht es.

Schön und gut, wenn die Kinder möchten, dass ihre Eltern oder Verwandten ihre Geschichte aufschreiben lassen. Aber was, wenn die Betreffenden finden, sie seien doch nicht so wichtig, und ihre Lebensgeschichte ergäbe niemals ein ganzes Buch?
Dieser Einwand kommt häufig, gerade am Anfang eines Projekts. Wer findet sich selbst schon so bedeutend, dass seine Geschichte zwischen zwei Buchdeckel gehört? Die meisten Menschen sind ja zur Bescheidenheit erzogen. Da hilft nur reden und erklären, worum es geht. Wenn klar ist, dass es der Wunsch der Familie ist, wird auch der Sturste irgendwann weich. Sobald diese Hürde genommen ist, wird ihm das Projekt sogar Spaß machen, so jedenfalls meine Erfahrung.

Wie viel Arbeit hat derjenige, dessen Lebensgeschichte Sie aufschreiben, selbst damit?
Wenig, denn um das meiste kümmere ich mich. Er oder sie sollte Zeit für die Interviews erübrigen und sich Zeit nehmen, das Manuskript zu lesen und die Fotos auszuwählen.

Warum sind Biografien gerade heute so wichtig? Es gibt doch jede Menge Informationen zu Privatpersonen im Netz!
Gerade im Zeitalter der Digitalisierung sind solche Dokumente unersetzlich. Wer garantiert Ihnen, dass Informationen, die Sie ins Netz gestellt haben, in fünfzig oder hundert Jahren noch abrufbar sind? Und hat Ihre Großmutter, hat Ihr Vater ein Facebook-Profil oder eine Website? Informationen im Netz sind extrem flüchtig und unstrukturiert. Sie ersetzen keine individuell und zusammenhängend geschriebene Biografie, sie ergänzen sie höchstens.

Auf welche Qualifikationen sollte man achten, wenn man einen Biografen bzw. eine Biografin beauftragt?
Es gibt keine vorgeschriebenen Qualitätsstandards und keine Ausbildung. Jede/r, der einigermaßen zuhören und schreiben kann, kann sich Biograf oder Biografin nennen. Natürlich sollte der Biograf oder die Biografin gut schreiben können und das mit Beispielen belegen können. Ganz entscheidend ist, zusätzlich zur fachlichen Qualifikation, die persönliche Sympathie, denn man arbeitet eng zusammen und vertraut seinem Biografen unter Umständen sehr intime Dinge an. Und der Biograf bzw. die Biografin sollten wissen, wie aus dem Manuskript ein professionelles, schönes Buch wird, denn dafür sind viele Schritte und auch zusätzliche Dienstleister wie Layouter, Grafiker und Druckereien notwendig. Lassen Sie sich auch dafür Beispiele zeigen.

Wie findet man als Kunde die Biografie-Manufaktur?
Wer eine Biografie oder Autobiografie schreiben lassen möchte, sucht normalerweise im Netz nach einem Lektor, einem Ghostwriter oder Journalisten und hofft, dabei jemanden zu finden, der auch Biografien schreiben kann. Aber nicht jeder Lektor, Ghostwriter oder Journalist hat automatisch Erfahrung als Biograf. Bei der Suche stößt man sehr wahrscheinlich irgendwann auch auf die Biografie-Manufaktur. Oder man hat das Glück und bekommt eine persönliche Empfehlung. Bei mir ist Letzteres die Regel.

Welche Werbung betreibt die Biografie-Manufaktur, um Kunden zu gewinnen?
Ich betreibe keine aktive Werbung, da ich bewusst alles selber mache und keine Mitarbeiter beschäftige. Meine Kunden kommen meist über persönliche Empfehlung. Zudem kann ich nur wenige private Biografieprojekte im Jahr annehmen, denn ich verwende auf jedes die größtmögliche Sorgfalt. Meine Biografien sind wertvolle „Handarbeit“, keine Mengenware.

Last but not least: das liebe Geld. Man ahnt es schon, dass so eine private Biografie eine gewisse Investition bedeutet, wenn man sie von einem Profi wie Ihnen schreiben lässt. Was raten Sie Menschen, die sich für Ihre Dienstleistung interessieren?
Überlegen Sie sich, was Ihnen das Projekt wert ist. Versuchen Sie abzuwägen, wofür Sie Geld ausgeben, und was Sie dafür bekommen. Sie werden erstaunt sein, wie wenig von dem, was Sie kaufen, wirklich von Dauer ist. Das Meiste verfliegt, vergeht, gerät in Vergessenheit, altert, geht kaputt, wird zu klein, kommt aus der Mode ... Das summiert sich im Lauf der Zeit. Ein Buch und das, was darin festgehalten ist, hat dagegen eine Haltbarkeit von vielen Jahrzehnten, vielleicht sogar Jahrhunderten, und ist auf der Zeitachse das Einzige von einem Menschen, das echt Bestand hat. So gesehen ist eine Biografie eine der besten und wertbeständigsten Investitionen, die Sie für sich und Ihre Familie tätigen können.